Die Zahnfee war da!

So bleiben die zweiten Zähne von Anfang an gesund

Hurra, der erste Zahn wackelt! Für Kinder ist der Zahnwechsel meist eine lang erwartete Sensation. Viele Eltern versüßen ihren Sprösslingen diese Zeit zusätzlich durch Rituale wie die "Zahnfee", die ausgefallene Zähne gegen kleine Geschenke eintauscht. Dabei sollten sie nicht vergessen: Jetzt werden die Weichen dafür gestellt, dass die "Zweiten" ein Leben lang halten! Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Sind die zweiten Zähne anfälliger für Kariesbakterien als Milchzähne?

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In der Übergangsphase schon. Denn ihr "Schutzschild" gegen Bakterienangriffe, der Zahnschmelz, ist bei frisch durchgebrochenen Zähnen noch nicht vollständig ausgebildet. Hinzu kommt, dass ihre Kronen weit unter denen der anderen Zähne liegen. Das erschwert nicht nur die Reinigung, sondern verhindert auch den Selbstreinigungseffekt, der normalerweise beim Kauen entsteht.

Wie lassen sich die neuen Zähne schützen?

Je weniger Kariesbakterien den Mund bevölkern, umso besser. Deshalb müssen kariöse Milchzähne spätestens beim Durchbruch des ersten neuen Zahnes saniert werden. Zähneputzen ist mindestens zweimal täglich Pflicht. Bei kleineren Kindern putzen die Eltern nach, Größere sollten sich die richtige Technik beim Zahnarzt zeigen lassen. Zwischen den Mahlzeiten hilft zur Not Zahnpflegekaugummi. Darüber hinaus macht es Sinn, die Zähne regelmäßig durch zusätzliches Fluorid zu stärken, etwa mit speziellen Zahncremes bzw. Mundspülungen. Wenn das Milchgebiss besonders angegriffen ist oder die neuen Zähne starke Fissuren (Vertiefungen) aufweisen, kann der Zahnarzt eine Versiegelung der bleibenden Backenzähne empfehlen.

Kann es sein, dass mein sechsjähriger Sohn zusätzliche Backenzähne bekommen hat?

Das soll sogar so sein. Denn im Zuge des Zahnwechsels wird das Gebiss von 20 auf 28 bzw. - nach Durchbruch der Weisheitszähne auf 32 Zähne erweitert. In Ober- und Unterkiefer kommen auf jeder Seite jeweils drei zusätzliche Backenzähne hinzu.

Wann beginnt der Zahnwechsel?

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Der Startschuss fällt einige Zeit bevor der erste Zahn wackelt mit dem Durchbruch der ersten bleibenden Backenzähne. Da dieser meist unauffällig verläuft, werden die neuen Zähne oft erst mit einiger Verspätung wahrgenommen. Entsprechend spät erhalten sie die intensive Pflege, die sie brauchen. Der Großteil der Kinder ist beim Durchtritt der ersten neuen Backenzähne sechs Jahre alt, weshalb die Zähne auch Sechsjahrmolare genannt werden. ("Molar" kommt von lat. "molaris = Mühlstein" und bezeichnet die besonders großen und kräftigen hinteren Backenzähne.)

Bis wann sollte der Zahnwechsel abgeschlossen sein?

Als Faustregel gilt: mit etwa acht bis neun Jahren sind die Schneidezähne vollständig ersetzt, etwa vier Jahre später ist das bleibende Gebiss - abgesehen von den Weisheitszähnen - komplett. Allerdings können im Einzelfall Abweichungen von bis zu drei Jahren auftreten. Die letzte Etappe des Zahnwechsels bildet der Durchbruch der Weisheitszähne im Alter zwischen 17 und 30 Jahren.

Meine Achtjährige hat schiefe Schneidezähne. Ab wann ist eine Zahnspange sinnvoll?

Asymmetrien und Schiefstände kommen in der Phase des Zahnwechsels häufig vor und verändern sich immer wieder. Eine abschließende Beurteilung ist in der Regel erst möglich, wenn mit etwa zwölf Jahren alle bleibenden Zähne vorhanden sind. Ausnahmen bilden grobe Störungen, etwa extrem offene Bisse. Hier kann es sinnvoll sein, bereits vor Abschluss des Zahnwechsels einzugreifen.

Wie oft sollte ich mit meinem Kind zur zahnärztlichen Vorsorge kommen?

In der kritischen Phase des Zahnwechsels sind Kontrollen im halbjährlichen Abstand zu empfehlen. Als Gedächtnisstütze dient der zahnärztliche Kinderpass, den Sie bei den oberpfälzer Zahnärzten bekommen und in dem alle Untersuchungen verzeichnet werden.

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